Liebesfilm
Eine Frau und ein Mann vor neutralem Hintergrund sich zum Kuß anschickend, links davon das Perforationsloch des Films (im Film). Bevor jedoch die Vereinigung gelingt, springt der Bewegungsablauf an seinen Ausgangspunkt zurück, und das ganze geht von vorne los usf. - dies alles im hämmernden Stakkato einer Endlosschleife. Der Filmkuß, geronnene Stereotypie im Kino, der die Verheißung sexueller Vereinigung ausspricht, bleibt utopisch und brutal verbannt. Was hingegen zu sehen ist: das zwanghafte Durchspielen manisch wiederholten Begehrens, das auch unser Begehren ist, welches aber keinen Abschluß und Stillstand finden kann. (Michael Palm)