Double 8

Double 8 focuses on the encounter with Linda Christanell, artist of the feminist avant-garde of the 1970s, and opens a projection space. In a decade of departure - following the male-occupied social criticism of Viennese Actionism - artists like them are questioning the social power and gender relations and claiming their place in the art business and the history of art.
In Double 8 the need for interchange with the history of film and its makers becomes tangible: as mutual viewing and being viewed. Two handheld cameras, two spools of double-8 film, four frames: two artists from different generations encounter one another by pointing the camera at each other. (C. P.)


Double 8 by Christiana Perschon offers a silent view of unsplit 8mm film, a four-screen portrait of Linda Christanell, an Austrian avant-gardist from the 1970s. She appears securely hidden by both a movie camera and the film´s abundant, hand-processed solarization. Then the picture clears and the artist can be found squinting in concentration, struggling with her mechanical eye prosthesis.
(Mike Hoolboom, Ji.hlava International Documentary Film Festival Daily Reviews)

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Regiestatement Christiana Perschon

Das Filmrohmaterial Doppel 8, seit den 1930er Jahren beliebtes Amateurfilmformat, bestimmt die Kamera- und Montagearbeit. Die Bildproduktion orientiert sich an der Beschaffenheit des Doppel-8-Films, der 16 mm breit ist. In der Kamera wird zunächst eine Hälfte des Films belichtet (8mm), später im Rücklauf die zweite Hälfte. Üblicherweise wird der Film nach der Entwicklung in zwei 8mm breite Filmstreifen zerschnitten und damit „gesplittet“. In Double 8 wird auf diese Spaltung bewusst verzichtet, um den Doppel-Effekt im Material zu erzeugen. Es entsteht ein Split-Screen-16mm-Film, auf dem zwei 8mm-Spuren laufen. Nach der Belichtung der ersten Hälfte der Filmrollen werden die Rollen und Kameras getauscht: Die Akteurinnen belichten jeweils die Filmhälfte der Anderen. Die Handkamera-bewegungen lassen einen filmischen Dialog zwischen den beiden Akteurinnen entstehen. Das selbst entwickelte Filmmaterial legt sich mit Verweis auf seine chemische Beschaffenheit und seinen Entwicklungsprozess über die gefilmten Kader und verstärkt die Zeitlichkeit, die dem Filmemachen inne wohnt. Double 8 ist auf Schwarz-Weiß-Umkehrfilm gedreht und handentwickelt. Durch den Einsatz von abgelaufener Chemie entsteht eine Art Solarisationseffekt durch das changieren zwischen Positiv- und Negativbild. Die Blicke in die Kamera, die aus dem Filmraum hinausragen, konstituieren die Gefilmten als zurückschauende, selbstbestimmte, sehende Subjekte und brechen mit einer Distanzierungstechnik, die die gefilmten Personen als Objekte begreift. Der Moment der Blickkollision markiert eine Grenze zwischen gefilmtem und filmendem Subjekt und einen Wendepunkt in der Betrachtung des Bildes.
Regiestatement
Orig. Title
Double 8
Year
2016
Country
Austria
Duration
3 min 10 sec
Category
Avantgarde/Arts
Orig. Language
no sound
Downloads
Double 8 (Image)
Double 8 (Image)
Double 8 (Image)
Credits
Director
Christiana Perschon
Concept & Realization
Christiana Perschon
Additional camera
Linda Christanell
Supported by
Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft, filmcoop Wien, Österreichisches Filmmuseum, Akademie der Bildenden Künste Wien, Innovative Film Austria
Available Formats
DCP 2K flat
Digital File (prores, h264)
Festivals (Selection)
2017
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films
Jihlava - International Documentary Festival