Von Hernals nach Simmering
„Simmering ist für uns nicht nur der 11. Bezirk. Simmering steht für eine Art zu leben.“ Das Text-Insert am Beginn des Films zeugt ebenso von einer Haltung wie die Wiederkehr des langsamen Zoom-In: Alexander Schukoff und Reinhard Kofler begegnen der Vorstadt Simmering, ihren Kneipen, Gstetten, Betonsiedlungen; dem Gemüsemarkt, dem Rangierbahnhof und den Menschen, die hier arbeiten, mit sanfter Zuneigung.
Das lang nicht gezeigte, elegische Ortsporträt Simmering bildet den Ausgangspunkt einer Reise auf „Die andere Seite“ Wiens. Wie in Alfred Kubins phantastischem Roman führt eine Untergrundbahn (46/90 Falter 2) zu Orten, die uns bekannten – dem Prater (P.R.A.T.E.R.) oder dem Alberner Hafen (15. Mai 1966) – ähneln und doch andere sind. Wiener Alltag im Kontext der Avantgarde, Raum im diskontinuierlichen Schnitt, vertraute Bilder aus einer anderen Zeit. (Maya McKechneay)
Programm
Simmering (Alexander Schukoff/Reinhard Kofler, 1978/79, 27 min.)
46/90 Falter 2 (Kurt Kren, 1990, 30 sek.)
P.R.A.T.E.R. (Ernst Schmidt Jr., 1963-66, 21 min.)
15. Mai 1966 (Ernst Schmidt Jr., 1966, 11 min.)
Die süße Nummer (VALIE EXPORT, 1969, 7 min.)
Wien 17, Schumanngasse (Hans Scheugl, 1967, 3 min.)
Hernals (Hans Scheugl,1967, 11 min.)
49/95 tausendjahrekino (Kurt Kren,1995, 2 min. 40 sek.)
Gespräch nach der Vorführung
ein Programm von sixpackfilm