The camera, me, myself and I and some of the others. Selfies im analogen Zeitalter
Die Selfie-Kultur ist im digitalen Zeitalter ein allgegenwärtiges Phänomen. Die populär gewordene Pose vor der eigenen Kamera dient gewissermaßen der permanenten Selbstvergewisserung, meist gepaart mit Mitteilungsbedürfnis und ökonomischer Markttauglichkeit. Das Agieren vor der Kamera bzw. die performative Selbstinszenierung kennt von jeher auch die filmische künstlerische Praxis und dieses Programm legt Zeugnis davon ab: Die Palette reicht von der Hinterfragung von Rollenklischees und (feministischer) Gesellschaftskritik über semi-private Aufzeichnungen von Vergänglichkeit und Alterungsprozessen bis zu kinematografischen Versuchsanordnungen und Medienarchäologie. Unterschwellig Narzisstisches wird abgelöst von kritischer Reflexion, die bisweilen auch dem Medium selbst gilt. Adressaten jeder Art von persönlicher Selbstdarstellung und Entäußerung bleiben hier wie dort freilich stets die „Anderen“. (gw) Programm und Einführung: Gerald Weber
MetroKinokulturhaus Johannesgasse 4 1010 Wien -- Tickets: reservierung@filmarchiv.at oder 01-512 18 03 http://filmarchiv.at