Nowhere City
Wien 17, Schumanngasse, Hans Scheugl
1967, 16mm, 3 min
Flora, Jessica Hausner
1996, 35mm, 25 min
Luft-Räume, Fridolin Schönwiese
1990, 16mm, 24 min
Gefühl Dobermann, Gabriele Mathes
2015, DCP, 16 min
NOWHERE CITY
Wien wird in diesen filmischen Arbeiten nicht als unverwechselbarer Ort imaginiert oder dargestellt. Eine unwirtliche Dimension, die auf enge gesellschaftliche Verhältnisse schließen lässt, tritt in den Vordergund. Hans Scheugl fährt an einem trüben Tag die Schumanngasse entlang, Ende und Anfang des Films sind identisch mit Ende und Anfang der Gasse. In Flora von Jessica Hausner zwingen die kleinbürgerlichen Verhältnisse die jugendliche Protagonistin zum Ausbruch aus dem Elternhaus. In der schnörkellosen Milieustudie werden die Wünsche und Sehnsüchte der Protagonistin bis zum befreienden Schlussakt herb enttäuscht. Der Schrecken des Weltkrieges lebt in Schönwieses filmischer Vermessung der wehrhaften Flaktürme Wiens, verbunden mit einem spannenden Sounddesign, erneut auf. Der Horror der Kleinfamilie mit ihren unterdrückten Aggressionen und Konkurrenzverhältnissen changiert im Kammerspiel von Gabriele Mathes' Gefühl Dobermann zwischen Fiktion und Wirklichkeit. (Brigitta Burger-Utzer)