trau, schau, wem?
Täuschungen und Verwirrungen, eine plötzliche Erkenntnis durchkreuzt eine Irritation. Doch kann man ihr trauen? Ist das analog Sichtbare digitalen Ursprungs? Oder ist doch alles anders? In den hier versammelten Werken werden nicht nur hohe Anforderungen an das reine "Zuschauen" gestellt, ein stark formender, künstlerischer Wille dirigiert die Sinne auch in alle Richtungen und wirft Fragen auf, welche simpler wie elementarer nicht sein können: Ist es echter Regen in Regen von Magdalene Barthofer? Ist die abstrakte Wirkung der sich drehende Holzfensterflügel in TURRET von Björn Kämmerer ein digitaler Trick? Woher kommen die Stimmen und Geräusche in Michael Palms Laws of Physics? Aus dem Abfluss im Hinterhof, in den beharrlich gezoomt wird, oder doch aus einem Zimmer im Off? Man muss aufmerksam sein, aber selbst dann kann man sich täuschen.
Bei Rising Fall von Lukas Marxt wird man oft den Eindruck nicht los, dass das Farbenschauspiel der Natur, vor allem im letzten Teil der als Triptychon angelegten Naturstudie, eigentich "unnatürlich" ist und eine Kolorierung von alten Fotografien ähnelt. Sowohl mit dem Sichtbaren als auch dem Unsichtbaren, das in unserer Fantasie immer wieder blitzartig aufleuchtet, spielen diese Werke. (Ute Katschthaler)
Programm
Rising Fall (Lukas Marxt, 2011, 41 Min.)
Regen (Magdalena Barthofer, 2009, 1 Min.)
TURRET (Björn Kämmerer, 2011, 11 Min.)
Laws of Physics (Michael Palm, 2008, 15 Min.)
im Anschluss Gespräch mit den anwesenden Filmemacher:innen