Erotique
In Tscherkasskys Œuvre läßt sich eine Linie erkennen, wo es um das Spiel mit Gerade-Noch- und Gerade-Nichtmehr-Erkennen filmischer Präsentationen geht: just um das Begehren zu sehen. Ein Beispiel dafür ist Erotique. Man sieht wabernde Bilder, Teile eines Frauengesichts, rote Lippen, Augen in zyklischen Bewegungsfragmenten; oft bleibt es unbestimmt, welchen Körperteil man gerade sieht (wer will, kann Geschlechtsteile, Geschlechtsakte sehen/vorstellen/denken). Der Blick bleibt an Partialobjekten hängen, kein integraler, ganzer Körper gibt hier zu denken – ein Körper, den darzustellen für das Kino immer schon ein Problem war. (Michael Palm)