NabelFabel
In NabelFabel verpaßt sich Mara Mattuschka durch etliche Strumpfhosen hindurch eine zweite Geburt. Ihr Körper kriecht derart deformiert und angestrengt aus den Nylonschichten, daß der schiere Überlebenskampf sichtbar wird.
(Peter Tscherkassky)
Das Gesicht unter der Strumpfmaske, verzerrt wie das eines Piloten beim Sturzflug, zu leinwandgroßen Wülsten plattgedrückt als sei ein eiliger Bankräuber gegen die Glastür im Schalterraum geprallt, ist ein wenig angenehmes Bild. Vor allen Dingen ein Stück Körper, das im Takt des Kinos, also mit 24 Bildern in der Sekunde, auf die Leinwand gefetzt wird wie eine Serie von Ohrfeigen. Das Gesicht hat keine Kontur, nur schiere, pulsierende Masse besetzt das Bild. ...Fast friedlich dann die mit dem scharfen Klicken des Diaprojektors eingeschobenen Röntgenaufnahmen, der Befund: keine pathologischen Veränderungen, es war weit schlimmer.
(Stephan Settele)
NabelFabel ist aus einer Aktion entstanden. Dabei sind jede Menge Fotos gemacht worden, und dadurch hatte ich die Idee. Eigentlich wollte ich ausprobieren, wie sich ein Gesicht unter einer Maske verändert, auch das nicht Individuelle, aber auch die Assoziation zum Kriminellen. Na, ja und dann ist NabelFabel gemacht worden: ein Geburtsfilm, Geburtstraumatik.
(Mara Mattuschka)