For you
Zentrum des Films ist die Handfläche der Künstlerin. Sie wird zur Mikrolandschaft der eigenen Identität. Abdrücke von Erlebten zeichnen sich in ihr ab. – Die Hand bewegt eine Hutnadel mit kristallförmigen Kopf hin und her. Das Aufblitzen des Lichts auf der geschliffenen Oberfläche, ihr Changieren zwischen gläserner Härte und spiegelnder Durchlässigkeit breiten verschiedene Konnotationen des Schmuckstücks aus.
(Katharina Sykora)
What you think and do comes back to you (Karma) ... Energien, die in Dinge fließen.
(L. C.)
Katharina Synkora zu For You von Linda Christanell (Kritik)
Der Prinz jedoch bleibt Trugbild. Er liegt auf der Hand - Spielzeugvexierbild eines Comic-Baseball-Schlägertyps. Beim Versuch, ihn aus der Starre zu befreien, schlägt er zu, sinnlos, auf und nieder ... Fehlt ihm der Anstoß zur Bewegung, so taucht er in erotischem Ambiente wieder auf, sorgfältig eingebettet in rot-schwarzes Tigerfellimitat oder in Gesellschaft von Hochglanzbildern einer Domina und einer Badeschönheit. Sie verleihen ihm - wie die Plakette mit der Aufschrift "Ideal" - identitätsbildenden Halt.
Eine schwarze Perlenkette taucht plötzlich in die Szenerie ein. Zunächst zum Nest zusammengerollt, kriecht sie schließlich geschmeidig aus dem Bild, Schlangenzeichen der Verführung und Vernichtung. Erotik und Tod beginnen sich symbolhaft zu mischen, eine schwarze Feder fällt in das Arrangement. Hinter ihr taucht die Zeichnung eines Totenkopfes auf. Das Spiel mit der Nadel steigert sich. Sie bohrt, sticht zu: eine Wunde wird sichtbar, die stigmatisierte Hand zieht sich zurück: Weiß/Blankfilm - FOR YOU, ein melancholisches Liebesgedicht.
(Katharina Synkora: Frauenfilme beim Experimentalfilmfestival Osnabrück, Journal Film, 9/1985)