Raumbemalung, Projekt Buchberg
Im österreichischen Buchberg hat Maurer von dem Kunsthistoriker Dieter Bogner in dessen Schloß die Möglichkeit zur Ausmalung eines romanischen Turmzimmers erhalten. Sie malte nach einer Themenmatrix, die sie aufgrund von übereinander geschobenen Flächen eines Bildmatrixsystems fand, in Hard-Edge-Formation ein Farbenballett an die Wand – und in den Raum. Die Frage der Farbenexistenz beziehungsweise verbunden damit die neuar¬tige Interpretation der Konstellation Form contra Farbe lieferte diesem Ballett die wahre Choreographie. Da Maurer einen Raum bemalte, schuf sie in Wirklichkeit mit der Malerei in dem gegebenen Raum einen neuen Raum, das heißt sie reduzierte auf verschiedenen Ebenen, zwischen verschiede-nen Dimensionen. Während der Arbeit betrachtete sie sowohl die Form als auch die Farbe notwendigerweise als Raumelement: Form = Biegung + Medium, Farbe = Biegung + Schattierung. Beides sind selbständige Räume im Raum und gemäß der Reduktion ein Raumelement. (István Antal)