Water is my Eye
Eine Wendeltreppe, Türöffnungen und Fenster in einer funktionalistischen Architektur mit kargen Betonwänden werden von amorphen, undefinierbaren fluiden Formen durchflutet, die sich ständig verändern. Diese flüssigen Körper breiten sich zähflüssig und langsam im Raum aus, prallen gegen Fenster, Treppen und andere Raumelemente, zerbersten und fließen weiter, während sie sich unaufhörlich verwandeln. Ihr ständiges Fließen weicht die Architektur auf und beginnt, sie allmählich aufzulösen.
Wasser verbindet alle Lebewesen und Körper und befindet sich, wie Astrida Neimanis in Bodies of Water beschreibt, in einem ständigen Austausch. Im Film steht Wasser der normierten Architektur gegenüber, in der es sich ausbreitet. Die Kamera mit ihrer starren Mechanik bildet dazu einen Kontrast: Wie Jeff Wall in Photography and Liquid Intelligence feststellt, widerspricht sie der „flüssigen Intelligenz“ des Wassers. In meinem Film wird Wasser als „Glitch“ eingesetzt, der Bild und Raumwahrnehmung verzerrt – es passt sich an und verändert aber zugleich den Raum. Der Film wurde mithilfe eines speziell dafür gebauten Architekturmodells aus Beton realisiert, wodurch Schwerkraft und Größenverhältnisse verzerrt wirken. Das in den Raum geworfene Wasser wurde mit einer Hochgeschwindigkeitskamera (2963 Bilder pro Sekunde) gefilmt. (Produktionsnotiz)
Water is my Eye
2025
Österreich
6 min