METAMEAT

METAMEAT stellt eine fragmentarische Welt vor. Alles was hier in Erscheinung tritt, ist schon Stückwerk oder Attribut. Das, was erzählt wird, bildet ein Amalgam aus „Auserzähltem“ (Kathrin Röggla), das in stetiger Rekontextualisierung und Transformation begriffen ist. Diese längst schon zerbrechende Welt wird in diesem Film zu einer aus visuellen, akustischen und sprachlichen Splittern, die sich ihre eigene Grammatik des Partizipativen, Prekären, (Laut)-sprachlichen und Fleischlichen zusammenbaut. Inspirierend dazu waren Schriften Friederike Mayröckers. Ihr Schreiben durchquert das Sprachliche, lauert in den Zwischenräumen, feiert den Ort des Uneindeutigen und liefert dabei präziseste Bilder. (Produktionsnotiz)

Vom metallischen Knarzen einer Feder begleitet schieben sich aus den oberen Ecken der schwarzen Fläche Körper ins Bild. Die pigmentierte Haut gleicht einer geologischen Karte, die Segmente sind nur eine Behauptung von Körper, den Rest stellen wir uns vor. Ein Flüstern ist zu hören, es scheint, als würden sich die montierten Körperteile leise unterhalten und sich dann dem Blick der Betrachtenden wieder entziehen.

Aus der Dunkelheit erklingt Sabine Martes Stimme, ein Gesang, der sich Raum greift und in der Wiederholung von Worten diese changiert. Lieb, lieber, Leib, bleib echot es im Kopf. Einzelne Motive oder kurze Phrasen werden von der Künstlerin wiederholt, um so musikalische Strukturen zu formen. Die Stimme aus dem Off bekommt keinen Körper – scheinbar. Denn jede Stimme hat einen Körper, selbst wenn dieser unsichtbar bleibt. Eine Spannung entsteht zwischen Präsenz und Abwesenheit, zwischen Sichtbarkeit und akustischer Verkörperung.

Eine Kamerafahrt zeigt ein verlassenes Areal, modulare Zweckbauten, im Zentrum eine Gruppe junger Frauen, skulptural auf einem Sockel positioniert. Schnitt zurück.
Masken und Schablonen fragmentieren und überlagern Körperteile. Narben unterstreichen das Gefühl von Beklemmung. Durchlöcherte Formen öffnen den Blick – auf das Dahinter, das Dazwischen. Architektur formt den Körper, rahmt ihn, lässt ihn zum architektonischen Element werden – bis er diesen Rahmen verlässt, ihn sprengt. Dazwischen, inmitten, darüber die Worte von Sabine Marte, und ein Zitat von Friederike Mayröcker, die mit Sprache spielen, aus ihr schöpfen, sie performen. 

METAMEAT arbeitet mit einer komplexen Gemengelage aus Sound, Video, Stimme und Körper. Fragment und Montage werden zu ästhetischen Strategien: Sie destabilisieren das Ganze und eröffnen neue Formen von Realität. (Dagmar Schink)

Orig. Titel
METAMEAT
Jahr
2025
Land
Österreich
Länge
17 min
Regie
Sabine Marte
Kategorie
Experimental
Orig. Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch
Credits
Regie
Sabine Marte
Drehbuch
Sabine Marte
Kamera
Lisbeth Kovacic
Musik
Sabine Marte, Sebastian Meyer
Schnitt
Sabine Marte
Sound Design
Sebastian Meyer, Sabine Marte
Schnittassistenz
Oliver Stotz
Schnittberatung
Miriam Bajtala
Farbkorrektur
Matthias Lindenthal
Produktion
Juliane Beer
Grafik
Matthias Lindenthal
Mit Unterstützung von
Vorarlberg Land, Stadt Wien Kultur, Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport / Federal Ministry for Arts, Culture, the Civil Service and Sport
Cast
Denise Palmieri, Tara Bauer, Katharina Gutlederer, Edwarda Gurrola, Henrie Dennis, Valerie Kleinschuster, Carla Degenhard, Katrina Daschner, Ilse Marte
Expanded Multimedia-Programming
Oliver Stotz
Verfügbare Formate
DCP 2K
Tonformat
5.1 surround
Farbformat
Farbe