Die 727 Tage ohne Karamo

Liebe kann Grenzen überwinden. Manchmal muss sie es. Seit 727 Tagen ist eine Österreicherin nach der Abschiebung von ihrem Mann getrennt. Eine Chinesin wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr nach Wien. Binationale Paare kämpfen in Österreich gegen die Schikanen der Behörden. Ein raffiniertes dokumentarisches Mosaik, in dem sich die Szenen von 21 Paaren zu einer einzigen durchgehenden Erzählung formen.

Die erste Einstellung bringt das Wesentliche auf den Punkt. Im hellen Frühherbstwald verbringt ein Paar seinen Nachmittag. Beide sind leuchtend gelb gekleidet, die Frau sitzt etwas gelangweilt wartend auf einer Bank, während ihr Mann mit Overall und Fliegermütze bekleidet, mit einer surrenden Fernsteuerung ein bizarres Flugobjekt, auf- und ab und an Hindernissen vorbeinavigiert. Man wähnt sich als Zuschauer im Reich der Fiktion, am Beginn einer Erzählung die sich einem gewitzten, etwas absurd-skurrilen Grundton verschrieben hat.

Dieses erste Bild ist allerdings nur einer der für Anja Salomowitz' dokumentarisches Arbeiten typischen Kunstgriffe, Form und Inhalt subtil ineinander zu verzahnen. Was man...

Orig. Titel
Die 727 Tage ohne Karamo
Jahr
2013
Land
Österreich
Länge
80 min
Kategorie
Dokumentarfilm, Hybrid
Orig. Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch, Deutsch
Credits
Verfügbare Formate