Wenn ich mich zeichne, existiere ich dreifach
In ihrem neunzigsten Lebensjahr setzt sich die Malerin und Zeichnerin Florentina Pakosta für meinen Kamerablick vor den Spiegel, der Jahrzehnte lang als Werkzeug für ihre Selbstbildnisse diente. So wie Pakostas Zeichnungen damals als Beweis ihrer Existenz entstanden sind, hält unsere filmische Begegnung nun die Gesten und Blicke im Spiegelbild der bildenden Künstlerin als performativen Akt der Selbstvergewisserung fest. Wenn ich mich zeichne, existiere ich dreifach ist Teil meines Filmzyklus, der Denk- und Arbeitsweisen einer in Wien lebenden älteren Künstlerinnengeneration aufgreift und ein performatives Archiv schafft. (Christiana Perschon)
„Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen“. Was einst Meret Oppenheim proklamierte, kann auch als verbindende Maxime jener Generation an Künstlerinnen gelten, der Christiana Perschon seit 2014 einen Filmzyklus widmet. Kein Porträt gleicht dabei dem anderen, Perschons filmische Annäherung an ihre „Wahlverwandten“ ist Ergebnis einer empathischen Kollaboration, die ihre Form je neu finden muss. In Wenn ich mich zeichne, existiere ich dreifach richtet sich ihr Kamerablick auf die Malerin und Zeichnerin Florentina Pakosta, die sich vor ihrem Spiegel, der jahrzehntelang als vermittelnde Instanz ihrer Selbstbildnisse diente, mit einer grotesk überschminkten Maske sitzend selbst beim Sehen zusieht....
Wenn ich mich zeichne, existiere ich dreifach
2023
Österreich
12 min