Du Hund du
Mein allererster Film Du Hund du basiert auf der Vermischung des Vertrauten mit dem Ungewöhnlichen oder Absurden, dem Beobachteten und seiner Verwandlung. Fast alle SchauspielerInnen sind regelmäßige BesucherInnen des gezeigten Strandbads, Observierungen führen zu spontanen Szenen. Quasi eine Milieustudie, nur dass keine einzige Einstellung nicht zumindest ein bisschen inszeniert ist. (B.L.)
Benjamin Laabmayr zeigt in seinem knapp 12-minütigen Erstlingswerk das dörfliche Schwimmbad als Ort alltäglicher Skurrilität. Dabei sind das Wunschkennzeichen ASSFCK6, ein nach Batterien tauchender Bub oder Kinder, die die Zukunft der Eltern mittels Tarotkarten entscheiden, Beispiele für den erfrischenden Witz des Films, der über kurze, sich teilweise fortspinnende Szenen transportiert wird.
Außerordentlich ist, wie der Regisseur dabei mit Positionierungen spielt und diese zumeist uneindeutig belässt: Geht es um Verfremdung oder Beobachtung? Werden die Personen ausgestellt oder dargestellt? Handelt es sich um Inszenierung oder dokumentarisches Erfassen? Tatsächlich spielen sich die Badegäste in Du Hund du selbst und werden damit Teil einer Milieustudie. Benjamin Laabmayr beschäftigt sich nicht nur in dieser Arbeit mit dem sozialen Spannungsverhältnis zwischen ländlichem und städtischem Leben. Die vordergründig idyllische und authentische Dorfgemeinschaft, in der er selbst aufgewachsen ist, wird im Film einerseits bei ihren festgefahrenen Routinen dokumentiert, andererseits mit mehr oder weniger subtilen Interventionen ad Absurdum geführt.
Die Art, wie der Regisseur einen immer gleichen Sommertag im Freibad einfängt beziehungsweise inszeniert, lässt die Zuseher:innen auf überspitzte Klischees, Irritation und großartigen Humor stoßen. Wer nach einem schräg bis witzigen Gesellschaftsporträt sucht, wird bei Du Hund du fündig. (Felicia Schätzer)
Du Hund du
2022
Österreich
11 min 32 sek