Prelude
Ein Stakkato aus Lichtblitzen durchbricht die Dunkelheit der Nacht. Für Sekundenbruchteile werden dabei Spuren der Vergangenheit sichtbar. (Produktionsnotiz)
Ode an die Demolierung. Hallendes Donnergrollen begleitet das Funkenschlagen explodierender Feuerwerkskörper. Dezente Lichtpunkte, die sich zu glitzernden Fontänen und Kaskaden auswachsen und erleuchten, was zunächst an einen vollkommen vernebelten Nachthimmel erinnert.
Dieser entpuppt sich als unterschiedliche, von der Zündelei phasenweise geblitzte Innenräume, die ihre ursprüngliche Funktionalität längst an die Zeit abgegeben haben. Sie werden in der Explosion zu einer Behausung des Spektakels zusammengefasst. Kästen liegen wie umgestoßene Grabsteine übereinander, die Wände blättern, eine Hinterlassenschaft, die zur feierlichen Fortsetzung des Erodierens einlädt und diesen Prozess gleichzeitig umkehrt: Präludium ist hier, was normalerweise als finaler Höhepunkt eines pompösen Festaktes gesetzt wird: Pyroprunk! Wir werden an die Umkehrung herangeführt, sie umfasst auch das Schwarzweiß des sechzig Jahre alten 16mm-Materials, auf dem sich diese erfrischende Knallerei abspielt. Regisseur Eginhartz Kanter schichtet die Zerstörung: Schäden am Gebäude, Schäden am Filmmaterial, bombastischer Schadenssound einer fiktionalisierten Vergangenheit, Konservierung des Moments im Verfall.
Wenn schon kaputt, wieso dann nicht gleich noch ein bisschen mehr. (Melanie Letschnig)
Prelude
2022
Österreich, Deutschland
3 min 21 sek