distortion

Rückblickend nennt Hans Richter 1949 distortion – Verzerrung, Entstellung, Verdrehung – als ein wesentliches Element im Köcher der historischen Film-Avantgarden. Das Interesse der kommerziellen Filmproduktion an solchen Effekten sei enden wollend gewesen: "Keines dieser ´poetischen Verfremdungsverfahren´ war urheberrechtlich geschützt; die Filmindustrie hat sie trotzdem nicht angerührt." (1) In distortion kehrt die Bildverzerrung fulminant wieder, und zwar ausgerechnet als kommerzielles Copyright-Instrument. Materialbasis des Videos sind DVD-Kompilationen von (großteils kanonischen) experimentellen, ephemeren und Animationsfilmen. Deren Kopierschutz-Enkodierung erzeugt beim Vervielfältigen digitale Artefakte, die nun Bildfindungen von Duchamp, Léger oder Lye – je nach Blickwinkel – entweder schlicht verstümmeln oder aber in eine...

Orig. Titel
distortion
Jahr
2016
Land
Österreich
Länge
5 min
Regie
Lydia Nsiah
Kategorie
Experimental
Orig. Sprache
Kein Dialog
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Credits
Verfügbare Formate
Festivals (Auswahl)