Meteor
Im Kinderzimmer beginnt die Reise, in einem imaginierten Kosmos kulminiert sie. Von der Vorstellungswelt eines Buben an der Schwelle zur Abnabelung erzählt diese traumhafte Montage, komponiert aus Spielfilmbildern, früher Science-Fiction und Märchenfragmenten. Der Ton läuft dem entgegen: Wir hören die Arie SENZA MAMMA aus Puccinis Oper SUOR ANGELICA, in der eine Mutter ihr totes Kind wiederzubeleben versucht. "Während im Bild der Abstand zum Zurückgelassenen kontinuierlich wächst, artikuliert sich in der Arie eine flehentlich ersehnte, doch unmögliche Nähe. (Girardet/Müller)
Fremde Zeiten und Momente, in denen sich etwas manifestieren kann: Davon handelt auch Meteor, der neue Film von Matthias Müller und Christoph Girardet, der im (guten) deutschen Wettbewerb lief. Eine Montage aus alten Spielfilm-Clips, in der Aufnahmen von erstaunten, erschreckten, verträumten Jungs Bilder von Astronauten und fernen Planeten gegenübergestellt sind. Der Film zeigt den Jungen als suchendes, sensibles Wesen, offen für alle Möglichkeiten aus der Außenwelt. Dieser aufregende Kunstfilm gehört jenseits allen Schubladendenkens zum Besten, was das deutsche Kino in jüngster Zeit zu bieten hat. Hans Schifferle: Aufbruch und Zerfall. In: Süddeutsche Zeitung, München, May 03, 2012
Meteor
2011
Deutschland
15 min