Shut Up Moon
Sie: manchmal kann eine nicht schlafen, und dann ist der Mond wie eine Röhre, deren Hall sie mit sich selbst sprechen lässt. Der Bleistift ist weich und beherzigt die Einsamkeit in einer neuen Stadt. "Halt die Schnauze, Mond". Aber der zischt hin und her draußen hinterm Fenster. Befreundet ist sie mit dem Epson-Drucker, der auch schon Bescheid weiß, dass sie ihn etwas seltsam findet. Ihn umarmen, auf ihm abhängen und aushängen, cosy. In seinem Drucksound klingt noch das Kreischen der schon lange verschwundenen Nadeldrucker nach. Und ein Käuzchen ruft, das ist der Klang, der Schauer über den Rücken kribbeln lässt. Die unsichtbaren Freunde und die Gesprächsfetzen, die Innenseite der Außenseite der Innenseite – die Geschützheiten und das Ausgesetztsein, davon murmelt dieser Film der Animationsfilmerin Gudrun Krebitz. Ein bisschen Spuk und ein feines freies Straucheln. Die Figur fast nackt, in Unterwäsche, bekommt aber auch Beifall und dann biegt sie sich scheu unter der wogenden Aufmerksamkeit und schlingt ihre Arme um den Kopf. "Die Technik ist ganz reduziert und einfach," sagt Krebitz. Und der Ton von Marian Mentrup sitzt dazu. "Klack" machen die Vampirzähnchen. Und die Figur schläft unterm Tisch wie ein Wal. Dann driftet sie durch Luft und Wasser im großen freien Fall. (Madeleine Bernstorff)
Shut Up Moon
2014
Österreich, Großbritannien
4 min