The Construction of ANSTALT3000
Gefangen im Sog eines animierten Röhrensystems führt The Construction of ANSTALT3000 hinab in den Limbus verquerer Hyperfiktion und weiter bis an die wortwörtlich verstandene Grenze der Imagination – quasi hinein in eine von Wider- und Metalogik bestimmte, latent obszöne Zwischenwelt. Klingt vertrackt? Ist es auch. Vertrackt und rasend gewitzt.
In zähwabernden Animationssettings konfrontieren wenig formgesegnete Mischkreaturen sich selbst und ihr Publikum mit bisweilen bizarr-komischen Wort-, Text- und Körpermutationen. Da wird Gott als digitales Häufchen Elend erschaffen – einzig um dessen Existenz zu widerlegen –, da (de)formieren sich Umgebungen und Wesen in steter Level-Taktung und erinnern in ihrer Struktur sowohl an populäre Gaming-Szenarien als auch an das Nummernprinzip früher Kinokomödien.
Nur vermeintlich naiv, in ihrer konsequenten Reduktion jedoch hochgradig komplex, erzählen Munz´ Anstalt und deren Bewohner über die titelgebenden Prozesse des Konstruierens und Überwerfens: von Bedeutungen, Räumen und nicht zuletzt Kommunikationskonventionen im "digitalen Zeitalter". Damit stehen sie in einem unverkennbaren Naheverhältnis zu den grandios ausufernden Film- und Imaginationswelten David O´Reillys. Der kommerziellen – aufgeräumten – Ästhetik konventioneller 3D-Animationen wird mit den Mitteln der Parodie (und zum Zwecke derer) ein vitales, mitunter fehlerbejahendes Pendant entgegengestellt. Ein Universum, das sich lustvoll aus seiner systemimmanenten Logik immer weiter selbst gebiert und das bei Munz mit der leiblichen Verquickung bereits eingeführter Charaktere endet – einem erfrischenden Sinnbild konstruierter Nicht-Perfektion, ähnlich einem "Endboss" in klassischen Arcade-Konsolenabenteuern.
(Sebastian Höglinger)
The Construction of ANSTALT3000 handelt von der Konstruktion der ANSTALT3000.
(Produktionsmitteilung)
Getaktet wie wiederkehrende Computerspielgegner/innen erscheinen und erlöschen aberwitzige Mischkreaturen in beständig wabernden Animationssettings. Konsequent konfrontieren sie sich gegenseitig sowie ihr Publikum mit hyperfiktionaler, bisweilen bizarr-komischer Wort-, Text- und Metalogik. Mit den Mitteln der Parodie (und zum Zwecke derer) überwirft The Construction of ANSTALT3000 die kommerzielle Ästhetik konventioneller 3D-Animationen – und steht damit im unverkennbaren Naheverhältnis zu den grandios ausufernden Filmund Imaginationswelten David O’Reillys. „How does the house? Roof Roof“.
(Diagonale Katalog 2014)
The Construction of ANSTALT3000
2013
Österreich
5 min