That has been bothering me the whole time

Man weiß nicht sofort, mit was man konfrontiert ist: Zu hören ist tiefes Atmen und das Rauschen und Fallen von Stoffen, die zu einem tanzenden Körper gehören. Die Kamera bleibt nahe dran und abstrahiert so die Strukturen und Muster, die die Bewegungen produzieren.
Hell/Dunkelkontraste sind ein starkes formalästhetisches Element und antizipieren außerdem die dramatische Stimmung, die sich im Laufe des Filmes noch zuspitzen wird.
Obwohl man zunächst nur Fragmente des Körpers erkennt, erzählen die Gesten, Schritte und Laute von einem Köperbewusstsein, das man am ehesten Martial Arts-KämpferInnen zutraut.
Sobald die Tänzerin (Silke Grabinger) jedoch als Ganzes ins Bild gerückt wird, werden diese Vorzeichen komplett verkehrt: Verantwortlich dafür ist ein als Burka identifizierbares Kleidungsstück, das seiner komplexen Geschichte entsprechend jede Geste und Bewegung mit einem politischen Inhalt auflädt. Da sich die Tänzerin in ihrer körperlichen Ausdruckskraft deswegen jedoch nicht einschränken lässt, gelingt ihr zunächst eine Resignifzierung der Burka, die man ansonsten kaum mit Frauenpower assoziiert.
Da es Arash T. Riahi aber sichtlich nicht darum geht, die Realität zu beschönen, folgt auf dieses fast optimistische Bild bald ein knallharter Bruch: Wie eine Marionette hängt die Tänzerin in der nächsten Einstellung in der Luft, wodurch man ihr mit der Bewegungsfreiheit auch jede Möglichkeit des individuellen Ausdrucks genommen hat.
Ihre Reglosigkeit bedeutet das Ende und ein Bild, das in dem außergewöhnlichen Tanzfilm jedoch nicht das letzte ist: Im übertragenen Sinne lässt der Filmemacher schließlich den Vorhang fallen und zeigt in farbigen Bildern, dass das Gesehene „bloß“ das eindrückliche Ergebnis von einer höchst experimentellen Zusammenführung von modernem Tanz, politischen Themen und körperlicher Befreiung ist. (Christa Benzer)

Orig. Titel
That has been bothering me the whole time
Jahr
2013
Land
Österreich
Länge
10 min
Kategorie
Tanzfilm/video
Orig. Sprache
Kein Dialog
Credits
Regie
Arash T. Riahi
Produktion
Golden Girls Filmproduktion
Performer*in
Silke Grabinger
Verfügbare Formate
Digital File (prores, h264)
DCP 2K flat (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,85
Tonformat
Dolby Surround
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
Farbe
Festivals (Auswahl)
2013
Roma - Cinema XXI International Film Festival
2014
Hong Kong - Int. Film Festival
Buenos Aires Festival Int. de Cine Independiente BAFICI
Wroclaw - New Horizons Festival
Bukarest - BIEFF Int Experimental Film Festival
Hamburg - Int. Kurzfilm-Festival & No Budget
Cambridge MIT - European Short Film Festival
Cork - IndieCork Film Festival
Wien - this human world International Human Rights Film Festival
Berwick - Film & Media Art Festival
2015
Regensburg - Kurzfilmwoche
Regensburg - Kurzfilmwoche
Nashville Film Festival
Wroclaw - WRO-International Media Art Biennale