tricolor
Es gehört zu den etablierten Techniken der Filmavantgarde, das Material des analogen Kinos nicht einfach in der Kamera zu belichten, sondern ganz direkt anzugreifen, es zu berühren und zu attackieren. In tricolor wird der Filmstreifen in diesem Sinne traktiert: einerseits Kader für Kader mit Glasfarben bemalt, andererseits zerkratzt, geritzt, kunstvoll verschlissen. Vorbeihuschende Flecken breiten sich wie Schimmelbefall in den Bildern aus. Minimale Verschmutzungen und Abnutzungserscheinungen werden in der Projektion monströs, gelbe und grüne Farbschlieren ziehen in jener atemlosen Geschwindigkeit vorbei, die dem Kino eigen ist (im kommerziellen Film aber konsequent verschleiert wird). Ein weißer Pfeil, ins monochrome Gelb gekratzt...
Orig. Titel
tricolor
tricolor
Jahr
2011
2011
Land
Österreich
Österreich
Länge
7 min 30 sek
7 min 30 sek