Steine
Steine ist ein Dokumentarfilm über ein Bildhauersymposion im burgenländischen St. Margarethen. Hinter dieser knappen Inhaltsangabe verbirgt sich einer der filmisch und formal intelligentesten Dokumentarfilme der österreichischen Filmgeschichte. Das Datum seiner letzten Vorführung ließ sich nicht rekonstruieren.
Über die Auseinandersetzung mit einer anderen Kunstgattung, der Bildhauerei, beginnt Schmidt seinen Diskurs über die Kunst des Films. Steine hat noch eine konventionelle Makrostruktur: Anreise, Eintreffen, die offizielle Führung, das Natur-Kultur-Thema, die Künstler bei der Arbeit, das "Gespräch" mit den einzelnen Werken, schließlich der Dialog "Film - Stein". Neben seiner dokumentarischen Ambition wirft der Film ganz explizit die Frage nach der mimetischen Funktion von Kunst auf. (...) Den Verzicht aufs Abbilden überläßt Schmidt noch den Kollegen von der Steinhauerzunft. Für seinen Film lautet die Frage: "Wie darstellen?" Der Film bekommt noch die Funktion des Abbildens zugewiesen, ist noch nicht (wie bei Schmidts späteren Filmen) zum Material an sich geworden. (Peter Tscherkassky, Die rekonstruierte Kinematografie, in: Horwath/Ponger/Schlemmer (Hrsg.), Avantgardefilm Österreich)
Steine
1964 - 1965
Österreich
30 min