Maria Theresia und ihre 16 Kinder

16 Portraits der Kinder von Maria Theresia dienen dem Künstlerduo BitteBitteJaJa (Ulu Braun und Roland Rauschmeier), um allgemein wenig bekannte geschichtliche Fakten über das Leben der einzelnen Nachkommen der legendären Kaiserin und Reformerin mit einer wuchtigen Bilder-Collage zu verbinden.
Ungeniert und erfrischend negieren die beiden Künstler jegliche Genre- und Bildkonventionen und montieren historisches und wissenschaftliches Filmmaterial, Werbeaufnahmen und ethnografische Bilder, digital bearbeitet, aneinander. Da kann es schon vorkommen, dass ein Teletubby in einem höfischen Garten des 18. Jahrhunderts herumwandert, oder exotische und lebendige Vögel das vermeintliche Wappen der Habsburger zieren.
Assoziativ verweisen einzelne Bilder aber immer wieder auf wichtige Stationen und Errungenschaften der 16 Sprösslinge, um kurz darauf von einer gewaltigen Bilderflut überlagert zu werden.
Aufnahmen von Sportveranstaltungen oder von Fabriksarbeitern konterkarieren beispielsweise historisches Filmmaterial bei der Auseinandersetzung mit der Person Kaiser Franz Joseph. Exotische Filmaufnahmen aus Brasilien lösen einen kitschigen Sonnenuntergang in einem anderen Teil der Erde ab, sobald die Expedition Maria Elisabeths nach Brasilien Thema ist. Bilder eines athletischen, wohlgeformten Körpers einer bekannten Leichtathletin huldigen Marie Antoinette, die in Aufnahmen des Aktionskünstler Hermann Nitsch übergehen.
Bei ihren historischen Assoziationen schöpfen die beiden Filmemacher aus der Vielfalt der Geschichte bewegter Bilder und entwerfen einen utopistischen Ausblick auf die Zukunft Österreichs. (Christa Auderlitzky)

Orig. Titel
Maria Theresia und ihre 16 Kinder
Jahr
2010
Länder
Österreich, Deutschland
Länge
30 min
Kategorie
Avantgarde/Kunst
Orig. Sprache
keine Angaben
Credits
Regie
BitteBitteJaJa
Konzept & Realisation
Roland Rauschmeier, Ulu Braun
Verfügbare Formate
HDCAM (Distributionskopie)
Bildformat
16:9
Tonformat
Stereo
Bildfrequenz
30 fps
Farbformat
Farbe, s/w
Festivals (Auswahl)
2011
Rotterdam - Int. Filmfestival ()
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films ()
Split - Festival of New Film and Video
2013
Basel - Clair-obscur Filmfestival