Folge mir
Frau Blumenthal lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen Pius und Roman in einer düsteren Hafengegend. Die Sorgen über einen schweren Unfall ihres älteren Sohnes Roman, von dem er sich lange Zeit nicht erholt hat, die Haltlosigkeit in ihrer Ehe und die Erinnerung an ihre eigene Kindheit verursachen bei ihr eine schwere Phobie. Es wird ihr unmöglich weiterhin unter Menschen zu gehen, zunehmend verbarrikadiert sie sich in ihrer dunklen Wohnung, verfolgt von Halluzinationen, Erinnerungen und Platzangst.
(Johannes Hammel)
Avantgarde-Filmer Hammel stürzt den Zuseher in den Bewusstseinsstrom seiner Protagonistin, einer Ehefrau und Mutter, die langsam an ihrer flackernden Psyche und der Kälte ihrer näheren Umwelt zerbricht. Der Titel des Films bezieht sich auf die Schulmappe des Religionsunterrichts, den einer ihrer Söhne besucht. Der Lehrer predigt Barmherzigkeit und züchtigt zugleich die Schüler. Das Arbeitsmittel gerät so zum grotesken Symbol einer sinnlosen Ordnung. Folge mir ist ein Film, der nur Versehrte zurücklässt. Und hinter dem Haus ragt eine Brücke wie ein eiserner Regenbogen zum Spott.
(Viennale Katalog, 2010)
Folge mir
2010
Österreich
109 min