Marina und Sascha, Kohleschiffer
"Wie auf Gott" warten die beiden russischen Schiffer Marina und Sascha jedes Jahr auf die Saison, auf die eisfreien Monate auf dem Baikalsee, auf dem sie mit ihrem Frachtkahn Kohle transportieren. In Kultuk nehmen sie die Ladung an Bord, in Barguzin, wo sie leben, wird sie gelöscht. Es ist ein prekäres Geschäft, das Paar hängt von den Aufträgen ab, die immer weniger werden. Dabei wäre dies eine ideale Arbeit für Sascha, den schweigsamen Kapitän, und Marina, die manchmal mit einer Robbe verglichen wird. Sie liebt den See, sie liebt auch die Stürme. Auf den Überfahrten arbeiten sie zusammen, ohne zu streiten.
In ihrem Porträt dieser beiden Menschen gelingt Ivette Löcker nebenbei auch ein Bild des postsowjetischen Russland: Der Hafenmeister spricht von "Solidarität", kann aber auch nicht immer helfen; die Arbeiter im Kohlehafen brauchen morgens lange, bis sie "sich aufraffen"; die Touristen fotografieren nur den Müll, und nicht die raue Schönheit der Landschaft. Marina und Sascha, Kohleschiffer erzählt von zwei Menschen, die es nicht leicht haben, aber nicht hadern: Ein anderes Leben sehen sie nur im Fernsehen, für sich selbst sind sie zufrieden mit dem, was der See zulässt. Der Beruf, den sie ausüben, ist ganz an den Ort und eine Wirtschaftsform gebunden, die keine Zukunft hat. Marina und Sascha stehen vor neuen Herausforderungen, der Film unternimmt mit ihnen noch einmal eine perfekte Überfahrt über den Baikalsee, dieses Naturwunder, an dem die Zeit nur scheinbar stillsteht.
(Bert Rebhandl)
Marina und Sascha leben als Kohleschiffer am Baikalsee in Sibirien. AUf dem Lastkahn Nr. 1315 transportieren sie Kohle von Port Baikal nach Ust-Barguzin. Er ist für sie wie eine Insel, auf die sie vor der Lethargie des russischen Alltags fliehen können. Ihr Leben auf See ist voller Widersprüche: es ist ein Job aus Notwendigkeit - und doch auch aus Liebe zur Natur. Sie sehnen sich nach einem normalen Leben, und wollen doch unabhängig bleiben.
(Ivette Löcker)
Marina und Sascha leben auf einem Kohlefrachter am Baikalsee in Sibirien, wo sie auf dem Lastkahn Nr. 1315 Kohle von Port Baikal nach Ust-Barguzin transportieren. Er als Kapitän und sie als Motoristin. Auf ihrem Schiff können sie vor der tristen Eintönigkeit des russischen Arbeitslosen-Alltags fliehen. Und doch ist das Leben auf dem großen See voller Widersprüche: Ein Job aus Notwendigkeit – und doch auch aus Liebe zur Natur. Sie sehnen sich nach einem „normalen“ Leben, und wollen doch unabhängig bleiben. Am Ende des Films können sie die Arbeit auf dem Schiff nicht halten, zu wenig Kohle wird transportiert. Wo werden sie jetzt wieder Arbeit finden?
(Crossing Europe Katalog, 2008)
Marina et Sacha, mariniers sur une barge de charbon. Text Français
Dans son portrait de ces deux personnages, Ivette Löcker parvient en outre à brosser un tableau de la Russie post-soviétique : le capitaine du port parle de « solidarité », mais il n'a pas de solution miracle ; le matin, les ouvriers du port à charbon ont bien du mal à se mettre en train ; les touristes photographient uniquement les ordures, pas l'âpre beauté du paysage. Marina et Sacha, mariniers sur une barge de charbon conte l'histoire de deux êtres qui n'ont pas la vie facile, mais ne se révoltent pas : il ne connaissent pas d'autre existence, sauf à la télévision, et sont satisfaits du peu que le lac leur fournit. Le métier qu'ils exercent est entièrement tributaire de ce lieu et d'une forme d'économie qui n'a aucun avenir. Marina et Sacha vont avoir de nouveaux défis à relever ; avec eux, le film entreprend une fois encore une traversée parfaite du lac Baïkal, cette merveille de la nature qui pourrait laisser croire que le temps s'est arrêté.
(Bert Rebhandl)
Traduction: Françoise Guiguet
2008
Deutschland, Österreich, Russland
32 min 30 sek