Raumsehen und Raumhören
Raumsehen und Raumhören demonstriert, wie Klang und Körper eine Beziehung im Raum eingehen und Begrifflichkeiten wie "Hörraum", "Sehraum" oder "Klangraum" visuell erfahrbar werden, Körper- und Tonbilder im Raum entstehen. Die Künstlerin stand die gesamte Zeit an einer Stelle im Raum, und ihre Position war genau fixiert. (...) EXPORT erzeugt mit filmischen Mitteln der Nah- und Fernsicht, unterschiedlichen Brennweiten und der bildlichen Spaltung des Monitors einen künstlichen, virtuellen Raum. Entscheidend ist, dass der Raum durch das Medium entsteht und strukturiert wird.
(Jeannette Stoschek)
Ähnlich wie in der Arbeit »Split Reality« erscheint die medial vermittelte Persönlichkeit in diesem Performanceband als eine gespaltene Persönlichkeit. Zwei Videokameras und ein Bildmischer ermöglichen eine Closed-circuit-Aktion, die nicht nur die Differenz der Zuschauerwahrnehmung einer im Raum stehenden Person und ihrem elektronischen Abbild, sondern auch die Manipulation durch die elektronische Vermittlung im selben Bild demonstriert. Das Bild der Performerin auf dem Monitor unterliegt der permanenten Veränderung durch die Brennweiten der Kameras. Dazu wird das Bild mit spezifischen synthetischen Tönen gekoppelt: optisch nah = akustisch laut und schnelle Tonrepetition, optisch fern = akustisch leise und langsame Tonrepetition. Die Arbeit ist in 6 Teile gegliedert: 1. Raumposition, 2. geteilte Bilder, 3. Raumposition-Komposition, 4. geteilte Bilder-Komposition, 5. Körper, 6. Körper-Komposition.
(medienkunstnetz.de)
wie die ausdrücke "hörraum", "sehraum", "gesichtsraum", "raumklänge", "klangraum", "klangvolumen" etc. zeigen, ist musik auf ursprüngliche weise mit raum gekoppelt. das vorliegende tape versucht eine elementare demonstration dieses areals der ton- und körperbewegungen im raum zu geben. als klangmaterial wurden synthetische töne genommen, sowohl die möglichen raumpositionen wie die möglichen töne wurden stark reduziert. ausgangsmaterial ist ein einzelner, sich periodisch wiederholender ton der in einem synthesizer erzeugt wurd, es sollte nicht die illusion einer sich in raum bewegenden schallquelle erzeugt werden, vielmehr bewegt sich der ton in einem imaginären bezugsfeld - nach folgendem schema: optisch: NAH - akustisch: LAUT und SCHNELLE TONREPETITION optisch: FERN - akustisch: LEISE und LANGSAME TONREPETITION dem seitenwechsel LINKS/RECHTS entspricht eine leichte klangfarbenänderung, bei bildteilung hört man gleichzeitig zwei tonrepetitionen. im zweiten teil des tapes werden die vier verschiedenen stufen der scheinbaren distanz vom betrachter zum abgebildeten objekt aus psychologischen gründen nicht durch lautstärkenunterschiede deutlich gemacht. vielmehr wird durch filterung jeweils einer der vier ersten obertöne des grundklangs besonders deutlich hörbar.
(christian michelis)
Das Video setzt eine bewegungslose Figur in einem Raum zu vier verschiedenen Kamerapositionen und vier verschiedenen Synthesizertönen zueinander in Beziehung. Wir sehen die Künstlerin, wie sie den Kameras frontal und ruhig gegenüber steht. Scheinbare Bewegung entsteht durch das Splitting der Bilder, die bereits mit der Aufnahmetechnik realisiert wurde. So werden der Statik des Körpers im Raum die dynamiaschen Möglichkeiten des technischen Apparats gegenüber gestellt.
(Patricia Grzonka)
Raumsehen und Raumhören
1973 - 1974
Österreich
6 min