Planes
Planes ist eine Raumkomposition aus Horizontalen und Vertikalen, eine Auffangvorrichtung, in der der Andrang der Bildmassen und -linien ein Gleichgewicht und deren Bewegungen einen festen Halt finden können, allerdings nur so lange, bis sich Irritationen einschleichen, von denen man anfangs noch nicht weiß, wo sie sind: im Bild, im Kopf oder in beiden?
(Thomas Fuerhapter)
Die Funktionalität einer U-Bahn-Station wird durch die
Zerlegung in ihre räumlichen Einzelelemente dekonstruiert, ja beinahe umgekehrt. So stellt sie sich als Komposition von vertikalen und horizontalen Ebenen und Flächen dar, die die Bewegungen der BenutzerInnen nicht nur zu strukturieren, sondern erst zu ermöglichen scheinen, ihnen Halt bieten wie dem Auge der BetrachterInnen. Plötzliche Irritationen ergeben sich durch die Verselbständigung dieser Elemente, deren Funktionalität auf die Bildstruktur umgelegt wird. So werden verschiedene Möglichkeiten der Dreidimensionalität durchdekliniert, bis das Bild erstarrt und seinen tatsächlich zweidimensionalen Charakter offen legt. Planes greift dabei Themen der klassischen filmischen Avantgarde auf und bettet sie, durchaus humorvoll, in eine »andere« Geschichte des städtischen Raumes ein. Weniger Konkretion den tatsächlichen Ort der Aufnahme betreffend hätte diese Bestrebung noch unterstützt.
(Claudia Slanar)
Planes
2006
Österreich
4 min