Rhythmus 94
Das Ausgangsmaterial zu Rhythmus 94 bildet eine Fotosequenz des kinematografischen Pioniers E. Muybridge, die in eine Bewegung über die Leinwand übersetzt wird. Aus der Abstraktion dieser Fotoanimation entsteht ein einfaches Grundmuster, das zur Vervielfältigung in verschiedenen Geschwindigkeiten und räumlichen Anordnungen zur Verfügung steht. Eingebettet in die Polyrhythmik der Musik entstehen durch Mehrfachbelichtung ständig neue, immer komplexer werdende Formkombinationen, die sich schließlich in fast statischem Bildflimmern auflösen. (T.R.)
Texte zu Rhythmus 94 von Thomas Renoldner
Rhythmus 94 ist ein Musikstück. Die Klänge, ihre Tonhöhen, ihre Verhältnisse zueinander (Akkorde), und vor allem die (poly)rhythmische Struktur sind als Partitur zu lesen für die Anordnung und mehrfache Überlagerung der Bilder, oder umgekehrt. Bild und Ton sind eins, sind gemeinsam gewachsen, füreinander erfunden. Ein perfektes, homogenes Stück "Visuelle Musik". (T. R.)
Mit Rhytmus 94 möchte ich der Geschichte des abstrakten Filmes meine Referenz erweisen. Als bewunderte Vorbilder wären zu nennen: Hans Richter, der mich zum Filmtitel inspiriert hat, natürlich Oskar Fischinger, oder vielleicht viel wesentlicher die Brüder Whitney, etc. etc. Ein wesentliches Statement, das Rhythmus 94 in diesem Zusammenhang leisten will, ist jedenfalls der Hinweis, daß der abstrakte Film nicht irgendwo zeitlich begrenzt ist, sondern bis zur Gegenwart als eine mögliche Tradition weiter entwickelt wird. Von Künstlern wie Jules Engel, Robert Breer, Paul Glabicki, etc. etc., oder eben in den "neuen Medien", der Computeranimation, etc. etc. (T. R.)
Rhythmus 94
1994
Österreich
5 min