Menschenfrauen

Menschenfrauen zeigt die Beziehung des Journalisten Franz S. zu vier Frauen, zwischen denen er nach einem exakten Zeitplan hin- und herpendelt. Doch die Frauen beginnen dieses Beziehungsspiel, bei dem Franz stets der Gewinner bleibt, zu durchschauen und auf die eine oder andere Weise auszubrechen.
Die Linearität der Geschichte wird immer wieder unterbrochen von Rückblenden, die Auskunft über die Vergangenheit der Figuren geben, Traumsequenzen, in denen sich die psychischen Deformationen äußern, und artifiziellen Inszenierungen des Rollenverhaltens. In diesen Sequenzen treibt Valie Export die Aktionen, die sie vor und neben ihren Filmen entwickelt hat, weiter.

(Claudia Preschl)


Menschenfrauen ist ein Film, der die gewohnte lineare Erzähltechnik sprengt und verlässt. Er schildert die Beziehungen von Franz S. zu vier Frauen, zwischen denen er nach genauem Zeitplan hin und her pendelt. Doch seine Vorstellungen von einer modernen Ehe - zusammen mit mehreren Frauen zu leben und von diesen Frauen gleichzeitig auch Kinder zu haben - werden von den Frauen nicht akzeptiert. Sie beschließen, sich von Franz zu trennen und ihre Kinder alleine zu erziehen. Diese vier Frauen verbindet aber nicht nur das Verhältnis zu Franz, sondern auch zufällige Begegnungen in der Vergangenheit, Freundschaften in der Gegegenwart und die Suche nach begehbaren Wegen in der Zukunft.
Der Film zeigt keine Lösungen.

(dt. Übersetzung eines Auszugs aus der Rezension von Gary Indiana, in: EXPORT LEXIKON, Hg. Sylvia Szely)


 


Der Journalist Franz (Klaus Wildbolz) versucht seine drei Geliebten und die Ehefrau (Susanne Widl) bei der Stange zu halten und pendelt von einer vernachlässigten Frau zur nächsten. Unwissentlich befördert er damit bei zweien ein utopisch anmutendes Streben nach Solidarität und Unabhängigkeit. Aus einem für alle unbefriedigenden Beziehungsgeflecht entwickelt sich für die einen visionäre Freiheit, für die anderen der Abgrund. Das feministische Anliegen der Unabhängigkeit von entfremdenden Rollenbildern wird bei Menschenfrauen nie ohne Ironie vorgeführt. Der Film vereint bravourös Elemente der Farce, der Komödie, des Melodrams und der politischen Kritik mit experimentellen filmischen und performativen Ideen. (Brigitta Burger-Utzer)

Orig. Titel
Menschenfrauen
Jahr
1979
Land
Österreich
Länge
116 min
Regie
VALIE EXPORT
Kategorie
Avantgarde/Kunst
Orig. Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch
Credits
Regie
VALIE EXPORT
Drehbuch
Peter Weibel
Kamera
Karl Kases, Wolfgang Dickmann
Schnitt
Friedl Mayer, Tina Frese
Ton
Herbert Prasch
Mitarbeit Drehbuch
VALIE EXPORT
Produktion
VALIE EXPORT
Darsteller*in
Renée Felden, Maria Martina, Susanne Widl, Klaus Wildbolz, Lukas Resetarits
Verfügbare Formate
16 mm (Originalformat)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
Farbe
35 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Digital File (prores, h264) (Distributionskopie)
DCP 2K flat (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Stereo
Bildfrequenz
24 fps
Farbformat
Farbe