Vacancy
Als ich geboren wurde, wurde eine strahlend weiße Stadt mitten in der Steppe enthüllt. Beginnend mit einer Kreuzmarkierung in rotem Sand waren Menschen darangegangen, Pläne für eine neue Welt zu entwerfen. Fast vierzig Jahre später komme ich zum ersten Mal an diesen Ort: Brasilia, die verhinderte Utopie einer besseren Welt, gebaut aus Stahl und Beton. Ich verwende unter anderem Material, entnommen einem Amateurfilm, der bei der feierlichen Einweihung Brasilias gedreht wurde. So wird mein Film zu einer Meditation über das Altern von Visionen.
(Matthias Müller)
... In Vacancy bietet er eine dichte Collage über die futuristische Architektur der 50er Jahre am Beispiel der künstlichen Stadt Brasília. Geschickt verwebt er eigene Aufnahmen von heute mit Archivmaterial, Musikzitaten und seinen eigenen Gedankenströmen wie denen seines kanadischen Regiekollegen Mike Hoolboom. Unaufdringlich zeigt er die Diskrepanz zwischen den utopischen Hoffnungen des Zeitalters der Moderne und ihrem heutigen musealen Charakter.
(Georg Immich)
Vacancy
1998
Deutschland
14 min