Arrêté

Vom Vermessen der Welt und der freudigen Vermessenheit des Kinos. Zu hören ist, ungebrochen, scheint’s, von irgendwelchen Schnitten, im Tonhintergrund das Glockengeläut einer Ziegenherde, im Tonvordergrund Gänse (auch Kirchenglocken, ein paar Menschen: Fülle), und einmal kurz, vielleicht ein Schäfer oder Hirte, wer, der “arrêtez!” – “Hört auf!”, statt des “fest” (Beständigkeit), des Titels – Arrêté – laut ruft. Zu sehen sind Bilder vom Inneren eines Hauses, das, so suggeriert der Ton wie auch das, was man von seiner Umgebung durch die Fenster und Türen und Scharten zu sehen bekommt – Architektur wie Licht –, wohl irgendwo auf dem Lande steht. Grad in der Mitte des jeweiligen Bildes ist eine solche Öffnung hinaus. Nach einer Aufblende, zu Beginn jeder Szene, sieht man den Raum um/zur Öffnung bei maximaler Blendenöffnung: bis der Raum fast im Licht versinkt; dann wird die Blende des Objektivs ruhig bis zum minimalen Anschlag geschlossen: bis Dunkelheit diskret das Sichtbare umfasst; danach erfolgt die Abblende.
Dies bei allen Öffnungen dieses (...immer irgendwie zu aufgeräumt wirkenden...) Hauses. Worin sich alle wolkenlosen Sommertage finden, als Balsam. (...Mit einer Mücke...) – wie die Wesenheit des Kinos, in seiner inneren Unruhe, in seiner Zwiegespaltenheit: das kinemathographische Bild und der ‘vorkinemathographische’ Kader, das Changieren zwischen den Wahrnehmungen des einen wie des anderen im anderen/um den anderen, in der Bewegung des Lichts. (Olaf Möller)

Orig. Titel
Arrêté
Jahr
2001
Länder
Österreich, Deutschland
Länge
4 min
Kategorie
Avantgarde/Kunst
Orig. Sprache
Kein Dialog
Downloads
Arrêté (Bild)
Arrêté (Bild)
Arrêté (Bild)
Credits
Regie
Bernhard Schreiner
Verfügbare Formate
16 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Festivals (Auswahl)
2001
Madrid - Semana de Cine Experimental
2002
Graz - Diagonale, Festival des Österreichischen Films
New York - Expo of Short Film & Video
2003
Ann Arbor - Film Festival
Onion City - Film Festival Chicago