Arrêté
Vom Vermessen der Welt und der freudigen Vermessenheit des Kinos. Zu hören ist, ungebrochen, scheints, von irgendwelchen Schnitten, im Tonhintergrund das Glockengeläut einer Ziegenherde, im Tonvordergrund Gänse (auch Kirchenglocken, ein paar Menschen: Fülle), und einmal kurz, vielleicht ein Schäfer oder Hirte, wer, der arrêtez! Hört auf!, statt des fest (Beständigkeit), des Titels Arrêté laut ruft. Zu sehen sind Bilder vom Inneren eines Hauses, das, so suggeriert der Ton wie auch das, was man von seiner Umgebung durch die Fenster und Türen und Scharten zu sehen bekommt Architektur wie Licht , wohl irgendwo auf dem Lande steht. Grad in der Mitte des jeweiligen Bildes ist eine solche Öffnung hinaus. Nach einer Aufblende, zu Beginn jeder Szene, sieht man den Raum um/zur Öffnung bei maximaler Blendenöffnung: bis der Raum fast im Licht versinkt; dann wird die Blende des Objektivs ruhig bis zum minimalen Anschlag geschlossen: bis Dunkelheit diskret das Sichtbare umfasst; danach erfolgt die Abblende.
Dies bei allen Öffnungen dieses (...immer irgendwie zu aufgeräumt wirkenden...) Hauses. Worin sich alle wolkenlosen Sommertage finden, als Balsam. (...Mit einer Mücke...) wie die Wesenheit des Kinos, in seiner inneren Unruhe, in seiner Zwiegespaltenheit: das kinemathographische Bild und der vorkinemathographische Kader, das Changieren zwischen den Wahrnehmungen des einen wie des anderen im anderen/um den anderen, in der Bewegung des Lichts. (Olaf Möller)
Arrêté
2001
Österreich, Deutschland
4 min