Anleitung No. 3 (Person M.)
Im Bild ist auf weißem Grund ein schwarzes Fadenkreuz zu sehen. Eine Frau tritt ins Blickfeld, stellt sich auf den Mittelpunkt der Markierung und beginnt, sich um die eigene Achse zu drehen. Immer schneller, bis sie durch die Geschwindigkeit nach außen abdriftet, aus dem Bild hinaus. Aus dem Off ertönt mehrmals eine Stimme: "Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Zentrum. Fixieren Sie dieses Zentrum auf dem Boden. Schalten Sie nun auf PLAY". Das hört sich an wie eine Spielanleitung. Eine Anleitung zu einem experimentellen Tanz mit der Kamera.
Der Sound erinnert an frühe Videospiele, an das Rauschen, Pfeifen und Knistern elektronischer Geräte. Die Bewegungen der Protagonistin wirken mit der Zeit automatisiert. Die Frau mutet wie eine Spielfigur an, die durch ein Programm gesteuert wird. Dieses Programm scheint jedoch zunehmend fehlerhaft, "Ton- und Bildstörungen" häufen sich, bis das Geschehen in einer Zeitschleife hängenbleibt, als würde man auf Fast Forward und Rewind gleichzeitig drücken.
Das Video von Miriam Bajtala ist eine leichtfüßige Studie der eigenen Person über das filmische Abbild und somit auch über das Aufnahmeverfahren selbst. Der Raum der Handlung bleibt dabei fragmentarisch. Das Rechteck des Monitors bildet das Spielfeld, auf dem in einem Schaukampf die Möglichkeiten des Mediums ausgetestet werden. Eine etwas andere Anleitung zum Gebrauch der Videokamera. (Andrea Pollach)
Anleitung No. 3 (Person M.)
2001
Österreich
5 min