Art Education
Feministische und andere Auslegung von berühmten Gemälden wie Vermeer, Michelangelo, etc.
1) Vermeer van Delft:
Maler: Du bewegst Dich zu sehr, rück ein bißchen nach rechts! Rechts, nein das ist zuviel, nach links, nein das ist zuviel, oh bitte, Du bewegst Dich zuviel!
Warum machst Du nicht ein glücklicheres Gesicht?
Was willst Du jetzt wieder?
Modell: Zeig mir zuerst, daß Du mich liebst!
Maler: Ich hab keine Zeit!
Modell: Zeig es mir doch!
Maler: Ich muß das Blau verändern!
Modell: Ich hab Zeit für´s Modellstehen, zum Sockenstopfen, zum Kochen.
Maler: Oh, bitte zurück an Deinen Platz!
Du bist kein gutes Modell, Du hast nicht nicht einmal einen Busen, und Du bist zu alt.
Modell: Puh.
Maler: Zurück zur Arbeit, Du bist ein gutes Modell (Modell malend)
Liebling, Du bist ein gutes Modell!
2) Oh Lady bright, can it be right?
Your window, open to the night?
Oh Lady dear, oh have no fear,
why and what are you dreaming here?
Strange is your pallor, strange your dress,
strange, you will be soon a mess,
and this in solemn silentness!
My love do sleep, oh may you sleep
with me be sure in sleep so deep.
Oh angel mine, oh have no fear,
will whole night stand on the ladder here,
will stand as long as hold will be the ladder,
and in the cold will hold my bladder.
By the way, want some icecream?
No, No?
(Old American poem, transformed by Maria Lassnig)
Art Education aus dem Jahr 76 ist ein frecher Kommentar zur Kunstgeschichte, in dem die „Superstars“ unter den Kunstwerken, wie Michaelangelos „Erschaffung Adams“, in szenischen Miniaturen re-kodiert werden:
Adam zu Gott: „You look like an old hippie! Is that
your wife under your armpit? Why is SHE not God?“
Gott: „She is my secretary and the others are my FBI.“
(Maya McKechneay, In: Diagonale Katalog 2006)