kingkong
Schrill und schlicht, poppig und poietisch ist das rhythmisch-energetische Fließen von Bild und Ton in kingkong. "Kong" - heisst das Computerprogramm mit dem der Sound der Arbeit generiert ist und gibt damit die Assoziation mit dem Prototyp filmischer Großstadtmythen schon vor. Dass kingkong dann das akustisch-visuelle Zusammenspiel betitelt, verweist primär auf die ähnliche Struktur in der Mechanik der Herstellung.
Zwangsläufig evoziert kingkong aber nicht nur eine abgeschlossene Erzählung, sondern vor allem Bilder der unter der unkontrollierbar gewordenen Naturgewalt zusammenbrechenden modernistischen Architektur. Zur Opulenz dieser Bilder steht die minimalistische Reduktion auf ein Element urbaner Architektur bei Michaela Grill diametral. Das einem chemischen Prozess ähnelnde Verfahren der Auflösung des Ausgangsmaterials (eine Fensterfassade), ergibt die Farben violett, hellblau und weiss und zersetzt das großstädtische Formenvokabular. Die spektrale Zerlegung des Lichts der Großstadt überträgt sich auf die Raum- und Zeitstruktur und beschwört nicht mehr die Gefahr durch ein Außen, sondern konfrontiert die BetrachterInnen mit einem die eigenen sensorischen Wahrnehmungskriterien dekomponierenden Bild- und Tonerlebnis. (Christa Benzer)
"kingkong" - texte français
Par la force des choses, kingkong, loin de se limiter à une narration bien définie, évoque avant tout des images, en loccurrence celles dune architecture moderne dévastée par des forces de la nature devenues incontrôlables.
La réduction minimaliste réalisée par Michaela Grill à partir dun élément darchitecture urbaine contraste avec lopulence de ces images. La technique de décomposition du matériau initial (une façade percée de fenêtres), comparable à un processus chimique, se traduit en couleurs par le violet, le bleu pâle et le blanc, et provoque la dissolution du langage formel de lurbanisme. La décomposition spectrale de la lumière de la mégalopole affecte les structures de lespace et du temps, ne se bornant plus à conjurer un danger venu dailleurs, mais plaçant lobservateur au coeur dun contexte visuel et sonore qui est de nature à décomposer ses propres critères de perception sensorielle. (Christa Benzer)
kingkong
2000
Österreich
9 min