Instrument
Instrument erinnert an found footage vor langer Zeit aufgenommen: sechs Sekunden eines Mädchens, das sich bewegt. Moritz nennt dies: sechs Sekunden der Unschuld. Er hat das Material manipuliert, bis nur mehr Bruchstücke der Unschuld übrigbleiben. Zum pumpenden Rhythmus der Musik ist das Mädchen zugleich anwesend und abwesend, nie richtig präsent. Moritz macht sie ungreifbar und schafft somit Raum für eigene Phantasie. (Lies Holtrop)
Die Basis für Instrument sind sechs Sekunden Rhythmus der Unschuld. Die Sequenz eines an einem Seil schwingenden Mädchens - von sechs Sekunden Dauer - ist geloopt. Die Arbeit ist eine Überlegung zur Wahrnehmung von Störung und Rhythmus in der Kommunikation von Bild/Ton und Betrachter. (Jürgen Moritz)
Kopiert, umkopiert und bearbeitet: der Videoschnittplatz und die Gitarre als Instrument einer experimentellen Studie, von der ein dynamischer Sog ausgeht. Zu einem treibenden Gitarrensound komponiert Jürgen Moritz einen einfachen formalen Bildaufbau, innerhalb dessen er eine kurze Schwarz-Weiß-Sequenz dreht und wendet: schnell - langsam, vorwärts - rückwärts, positiv - negativ. Ein Flackern vor dem Verlöschen markiert die Grenze der Belastbarkeit des Materials. Die zunehmende Störanfälligkeit des Bildes verwandelt die "gefundene" Sequenz in ein geheimnisvolles "objet trouve". (Rudolf Frieling, ZKM Karlsruhe)
Instrument
1997
Österreich, Deutschland
5 min