#Z
Es kracht, es rauscht, es blendet. "Es" ist zunächst ein kurzes (Musik-)Video mit dem schlichten Titel #Z, "es" fungiert in diesem aber auch als Chiffre für die offensichtliche Bezugnahme auf das Vermögen (oder den Zwang) der Einbildungskraft, sich über die Quelle dessen, was da kracht, rauscht und blendet, ins Bild zu setzen. Von dieser Spannung zwischen seiner Existenz als Produziertes, das zugleich anderes produziert, wird #Z (wie im übrigen alles medial Vermittelte) getragen, mit dem wesentlichen Unterschied, daß bis zum Schluß nicht klar wird, was "es" nun eigentlich gewesen ist.
Darum geht es: "Wir fallen auf den Spiegelmythos des Erkennens zurück, wenn wir auf ein gegebenes Objekt sehen oder einen gesicherten Text lesen" (Louis Althusser). Ein Satz, der in besonderer Weise auf audiovisuelle Medien zutrifft, weshalb Serge Daney ihn um die Feststellung ergänzte, daß "es naiv wäre anzunehmen, der Film sei in der Lage, diesem Mythos eines Tages ein Ende zu bereiten". Eine Frage der Ideologie also, in diesem Fall der Sichtbarkeit, die #Z auf zweifache Weise dekonstruiert: Zum einen, weil das Video konsequent auf der Schwelle zwischen Sichtbarkeit und Wiedererkennen verharrt, zum anderen, weil die visuelle Ebene, dermaßen von Uneindeutigem eingenommen, nicht mehr als tröstendes Lichtbild (Mythos) für die affektive Kraft der musikalischen Sounds funktionieren kann. Wo aber vordergründige Evidenz eingezogen wird, eröffnet sich zwangsläufig ein breiterer Spielraum für die Transitivität von Sinn. (Vrääth Öhner)
#Z
2001
Österreich
5 min 36 sek