fremde

Das Leben einer jungen Frau zwischen routiniertem, nicht unbedingt tristem Alltag mit Kind und einer scheinbar aufregenden Arbeit am VIP-Schalter des Flughafens. Kathrin Resetarits’ kompakte Milieustudie ist ungeheuer präzise, ein Wunder an Beobachtungsgabe und unaufdringlicher Parteilichkeit. (Andreas Ungerböck)

Ein Film ohne besondere Vorkommnisse. Das Filmereignis liegt in der lichten Transparenz des Gezeigten. Vor unseren Augen entwickelt sich eine unglaublich filigrane Textur. Der Film behauptet nichts, sondern zeigt Situationen ganz unaufgeregt. Nichts ist psychologisch aufgeladen. In den Sprechhaltungen, den Stimm- und Sprachnuancen ist eine schöne Beiläufigkeit spürbar. Es werden keine Rollen präsentiert, sondern Anpassungs-Strategien ohne existentielle Bespiegelungen ausprobiert. Die einzelnen narrativen Elemente kommen ohne Festschreibungen oder dramaturgische Spitzen aus, sie verlaufen nebeneinander und verlieren sich auch wieder.
fremde ist klein geschrieben. „fremde“ was? Genau besehen mutet alles fremd an.
Der Film ist bis ins Detail genau durchdacht. Oft sind die Personen in einem eigenen Filmraum voneinander abgekapselt: nicht nur durch Glaswände, Raumteiler, Screens sondern durch den Bildschnitt. Im Bildrahmen bleibt jede für sich. Ein Miteinander muss verhandelt werden. Da gibt es dann auch ganz leichte Momente, in denen es weniger darum geht, was gesagt wird, als darum, dass es überhaupt möglich ist, zusammenzusein und sich etwas ins Ohr zu flüstern.
Nach Ägypten gehen in fremde die Versuchsanordnungen mit den fiktiv dokumentarischen und den dokumentierten fiktiven Elementen, mit dem, was man hört und was man sieht, weiter. Wunderbar! (Birgit Flos)

Orig. Titel
fremde
Jahr
1999
Land
Österreich
Länge
29 min
Kategorie
Kurzspielfilm
Orig. Sprache
Deutsch
Downloads
fremde (Bild)
fremde (Bild)
fremde (Bild)
Credits
Regie
Kathrin Resetarits
Drehbuch
Kathrin Resetarits
Kamera
Robert Winkler
Ton
Wolfgang Mohaupt
Schnitt
Emily Artmann
Ton
Elisabeth Reh
Darsteller*in
Martina Resetarits, Nina Maria Prischl
Ausstattung
Kristina Haider
Kostüme
Barbara Haegine
Maske
Heidi Rada
Produktionsleitung
Tim Cupal
Regieassistenz
Jessica Hausner
Verfügbare Formate
Digital File (prores, h264)
16 mm (Distributionskopie)
Bildformat
1:1,37
Tonformat
Mono
Bildfrequenz
24 fps
Festivals (Auswahl)
1999
Viennale - Vienna Int. Film Festival (Bester Kurzfilm)
2000
Graz - Diagonale, Festival des österreichischen Films
Nyon - Dokumentarfilm Festival
Bamberg - Kurzfilmtage
Uppsala - Int. Short Film Festival
Cork - Int. Film Festival
Köln - feminale - Int. Frauenfilmfestival
Austin - Cinetexas - Int. short film&video&new media festival
Oberhausen - Int. Kurzfilmtage (Grosser Preis der Stadt Oberhausen)
Augsburg - Kurzfilmwochenende
2001
Humboldt - Int. Film Festival
Stuttgart - Filmwinter, Expanded Media Festival
Lleida - CINEMAGIC - Festival Int. d'Animacio
Toronto - IMAGES - Independent Film & Video Festival
Denver - Int. Film Festival
2002
Saarbrücken - Filmfestival Max Ophüls Preis
Cork - Int. Film Festival
Regensburg - Kurzfilmwoche
2003
Sao Paulo - Short Film Festival
2004
Tampere - Film Festival
Pesaro - Film Festival
2006
Stuttgart - Filmwinter, Expanded Media Festival